Hintergrund-Informationen
Die Präventionskette Freiham ist ein Kooperationsprojekt der Landeshauptstadt München. Beauftragt von Oberbürgermeister Dieter Reiter am Runden Tisch Familie 2015, bauen das Gesundheitsreferat, das Referat für Bildung und Sport und das Sozialreferat die Präventionskette Freiham gemeinsam auf.
Die 2017 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung sichert die verbindliche Zusammenarbeit der drei Referate und die zügige, unkomplizierte Weiterentwicklung der Präventionskette. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt wurde MAGs – München Aktiv für Gesundheit e. V. (ehemals: Münchner Aktionswerkstatt Gesundheit) mit der Koordination des Aufbauprozesses von der Landeshauptstadt München beauftragt; ein auf den entstehenden Stadtteil angepasstes Präventionsketten-Konzept wurde entwickelt und die Zusammenarbeit mit dem Public-Health-Lehrstuhl der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) begonnen. Mit der Techniker Krankenkasse konnte ein starker Partner gewonnen werden, der die Präventionskette finanziell unterstützte und begleitete. Die Evaluation wurde über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finanziert.
Dank dieser umfangreichen Vorarbeiten konnte im Sommer 2020 mit der Bildung von (zunächst) zwei Arbeitsgemeinschaften (AGs) eine neue Phase der Vernetzung von Fachkräften aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales in Freiham starten.
Übergeordnetes Ziel der Präventionskette Freiham ist das gute und gesunde Aufwachsen aller Kinder und Jugendlichen, unabhängig vom sozialen Status der Familien. Die Chancen auf eine gesunde Entwicklung, Bildung und Teilhabe werden verbessert, Inklusion ermöglicht und das Gelingen von Übergängen von einer Entwicklungsphase in die nächste unterstützt (siehe hier). Risiken, die zum Beispiel durch prekäre Lebenslagen entstehen, sollen von den Fachkräften sensibel und frühzeitig erkannt und als kollegiales Netzwerk in einer „Verkettung präventiver Angebote“ aufgefangen werden – gemeinsam mit den Familien.
Dafür setzt sich die Präventionskette Freiham gemeinsam mit Vertreter*innen aus den städtischen Referaten und den Fachkräften vor Ort ein.
Das referatsübergreifende Handeln für die Präventionskette erfolgt seit 2015 zeitgleich mit der Planung bzw. dem Wohnungsbau und der Realisierung der inklusiven Infrastruktur in Freiham. Es soll eine neue Qualität der Angebotsstruktur entstehen nach dem Prinzip "Vorbeugen ist besser als Nachsteuern".
Die Präventionskette als kommunale Strategie zur Vermeidung der Folgen von Kinderarmut und zur Förderung von Chancengerechtigkeit führt Ämter und Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Familien in einem interdisziplinären und multiprofessionellen Netzwerk zusammen. Dabei entstehen keine Parallelstrukturen; bestehende Netzwerke, Angebote und Akteur*innen werden integriert.
In ihrem Selbstverständnis unterscheidet sich die Präventionskette als Produktionsnetzwerk von reinen Informationsnetzwerken insofern, als sie eine verbindliche Zusammenarbeit sichert.
Das Netzwerkmanagement der Präventionskette Freiham (MAGs) koordiniert dieses Produktionsnetzwerk und lädt regelmäßig zu den Treffen der lebensphasenübergreifenden Arbeitsgemeinschaften ein. In diesen vernetzen sich die Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales, stimmen sich ab, erkennen sowie beschreiben Bedarfe und entwickeln entsprechend gemeinsam Aktionen, Kooperationen und Angebote bedarfsgerecht und in partizipativen Verfahren. Ebenso fließen die Erkenntnisse aus der Begleitforschung durch die LMU in den Aufbau und die Fortentwicklung der Präventionskette ein.
Die Präventionskette Freiham ist ein gemeinsames Projekt von Gesundheitsreferat, Referat für Bildung und Sport und Sozialreferat.
Als freier Träger ist MAGs – München Aktiv für Gesundheit e.V. von der Landeshauptstadt München mit der Koordination des Aufbaus und der ersten Umsetzungsphase einschließlich dem Netzwerkmanagement der Präventionskette Freiham beauftragt. Der Aufbauprozess der Präventionskette Freiham wurde für sechseinhalb Jahre finanziell von der Techniker Krankenkasse gefördert und begleitet.
Der Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der LMU München übernimmt die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) förderte die Evaluation finanziell im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit.
Die Präventionskette Freiham hat die Funktion eines Facharbeitskreises für Kinder, Jugend und Familie unter dem Dach von REGSAM.